Ich stehe gerade vor einem Neukauf, da mein Corolla-Verso schon 5 Jahre alt ist. Nach Probefahrt fragte ich den Verkäufer:
Ist die VSC bei getretener Kupplung voll außer Funktion, oder kann die Bremskontrolle dann noch eingreifen? Er bejahte spontan Letzteres, ohne mich zu überzeugen. Das führte zur Frage, wozu das Abschalten überhaupt gut sein solle. Die wurde auch in diesem Forum früher schon gestellt, jedoch nicht ausreichend beantwortet. Anscheinend sind fundamentale Fahr-Erfahrungen, früher Allgemeingut, durch die modernen Techniken total verschüttet worden.
Auch der Verkäufer war völlig irritiert, dass ich bei beginnendem oder drohendem Verlust der Fahrbahnhaftung die Räder durch Auskuppeln zunächst völlig kraftfrei mache, damit sie (ggf. mit passender Lenkunterstützung) zunächst allein die Haftung wiedergewinnen. Auch tiefe Spurrillen auf der Autobahn lassen sich beim Wechsel auf die Überholspur und zurück mit getretener Kupplung viel besser überwinden. Das hat in meinen 58 Jahren Fahrpraxis immer bestens funktioniert. Nur mit meinem ersten und einzigen Automatikwagen wurde es mal sehr brenzlig, weil der Kraftfluss zu den Antriebsrädern nicht zu unterbrechen war. (Vergesst die N-Stellung! Geht nicht! Wenn das ein Verkäufer dennoch behauptet, bittet ihn, mit einzusteigen und bei 150 km/h auf N zu schalten. Er wird sich hüten. Einmal habe ich es versehentlich bei 50 km/h selbst probiert: Donnerschlag im Getriebe!).
Seither also nur noch Handschaltung mit Fußkupplung! Aber was ist mit VSC/ESP? In diesem Forum habe ich zwar auch gelesen, dass und wie ich es abschalten kann. Ich kann aber doch nicht erst nach einem kleinen Knöpfchen suchen und länger draufdrücken oder gar bis zum Stillstand warten!
Die entscheidende Frage ist schlicht: Muss ich bei getretener Kupplung immer noch damit rechnen, dass mir die Bremskontrolle unkontrollierbar dazwischen funkt?
Wer kennt sich aus? Oder muss man in Japan fragen?