Öko Label für Neuwagen Pflicht

  • Ab sofort müssen Neuwagen mit dem Pkw-Label gekennzeichnet sein. Das Öko-Label soll anzeigen, wie sauber ein Auto ist und in welcher Effizienzklasse es fährt.



    Beim Neuwagenverkauf gilt ab sofort (Stichtag 1. Dezember 2011): Alle Autos, die zum Verkauf oder Leasing angeboten werden, müssen mit dem neuen Pkw-Label gekennzeichnet werden. Das Öko-Label soll, ähnlich wie die Kennzeichnung für Haushaltsgeräte, mit einer farbigen CO2-Effizienzskala von A+ (grün und sehr effizient) bis G (rot und wenig effizient) zeigen, wie klimafreundlich ein Auto ist. Angaben zu den Kraftstoffkosten und zur Höhe der jährlichen Kfz-Steuer ergänzen die Farbskala. Für die Berechnung der Energieeffizienz eines Fahrzeugs wird dessen CO2-Ausstoß ins Verhältnis zu seinem Gewicht gesetzt. So soll das Pkw-Label für Käufer den Vergleich innerhalb einer Fahrzeugklasse erleichtern: Ein Kleinwagen kann so mit einem anderen Kleinwagenmodell, ein Kombi mit einem Kombi verglichen werden.


    Farbige Pfeile in Grün, Gelb und Rot weisen auf die Effizienzklassen A+ bis G hin. Kraftstoffverbrauch und -kosten sowie die Höhe der jährlichen CO2-basierten Kfz-Steuer sind ebenfalls Bestandteil des Labels. Potenzielle Kunden sollen laut Umweltbundesamt so die Unterhaltskosten des Wagens vor dem Kauf abschätzen können. Angaben zum Stromverbrauch und CO2-Ausstoß von Elektroautos, Plug-in-Hybriden und Brennstoffzellenfahrzeugen sind ebenfalls Teil des Labels. Das bisherige Label hat nach dem 30. November 2011 seine Gültigkeit verloren.


  • Braucht das die Welt? Oder hab ich Weihnachten verpennt, und heute ist der zweite April :?:

  • So ganz Sinn befreit ist die Kennzeichnung nicht, Sinn frei sind nur Vegleiche wie der mit dem Leo. Da ist schon ein sehr guter Hintergedanke dabei, das Ganze auf das Leergewicht zu beziehen, denn so kommt man in etwa auf eine Vergleichsbasis für die jeweilige Fz-Klasse. Natürlich funzt das auch nicht ganz perfekt und es kann Ausreisser geben, aber ein Vergleich zwischen Smart und M-Klasse ist auch nicht richtig und jedes Auto kann für sich in seiner Klasse gut oder schlecht sein, das kommt schon relativ deutlich dabei raus und das ist es, was gewollt ist. Ein S-Klasse Käufer wird sich ja sicher nicht für einen Smart interessieren; durch die Kennzeichnung kann er im großen und ganzen aber gut nach dem Effizienteren in der Klasse seines Interesses suchen. Ein paar Stolpersteine sind leider drin, aber aller Anfang ist schwer.


    Da zusätzlich ja auch noch der Verbrauch und CO2 Wert angegeben wird, kann man auch nach dem absolut und nicht nur nach dem relativ gesehen besseren (weniger verbrauchenden) Auto gut suchen.


    Btw. das Ganze ist bei Kühlschränken (wo das anstandslos etabliert ist) beispielsweise an sich nicht anders, nur ist da die Bemessungsgröße für die Relation natürlich nicht das Gewicht, sondern das Volumen. Ein großer Kühlschrank, der natürlich mehr Energie verbrät, als ein kleiner, kann in seiner Größenklasse trotzdem gut sein.


    Ob man so einen Kennzeichnung bei des Deutschen liebsten Kind aber wirklich braucht, das lasse auch ich mal lieber dahin gestellt. ;)

  • Der Vergleich mit dem Kühlschrank, ist mir auch als erstes in den Sinn gekommen, hmm...


    Als wir vor 4 Jahren unsere neue Küche gekauft haben, habe ich nämlich auch dieses Label verglichen. Bei diesen Geräten macht das durchaus Sinn, weil ich noch kein Kühlschrankprospekt gesehen habe (zumindest nicht in 2007), bei dem in der Artikelbeschreibung die Leistungsaufnahme, das Volumen, die Dämmstoffdicke der Isolierung, die Wärmeleitfähigekitsgruppe der selben und die Laufzeit des Wärmetauschers bei einer genormten Durchschnittsbefüllung eines genormten EU-3-Personenhaushalts mit dem statistischen Durchschnittsalter bei einer Umgebungstemperatur von 10, 20 und 30 Grad aufgedruckt war...


    Diese Angaben finde ich aber bei jedem Auto in den Prospekten und im Internet. Außerdem können die (selten erreichbaren) Verbrauchsangeben und der davon abhängige CO_Ausstoß als Vergleichsgrundlage in der jeweiligen Fahrzeugklasse dienen. Die Entscheidung, welchen Autotyp ich kaufe, wird (wie beim Kühlschrank) wohl von der Größe des Haushalts, dem Geldbeutel und den persönlichen Bedürfnissen abhängen. Wir (Vier-Personenhaushalt in ländlicher Gegend) könnten nicht mit einem Yaris und auch nicht mit einem 150-Liter-Kühlschrank auskommen, leider...

  • Dieses Label ist Autoindustriefreundlich und daher nutzlos für den Endverbraucher. Warum? Ganz einfach: Ein Vergleich mit einem Leo ist tatsächlich dämlich, aber wenn ein Q7 (200g CO2) eine bessere Einstufung als ein Polo (90g CO2) bekommt, dann ist das Täuschung des Verbrauchers! Ich kann nur jedem raten, dieses Label zu ignorieren, da es die Kaufentscheidung unbewußt beeinflusst. Das Label in der ursprünglichen Version (ohne Hinzuziehung des Fahrzeuggewichts) war fair, jetzt ist es fauler Zauber unter Mithilfe der deutschen Autobauer.


    UPDATE:
    Gestern ging folgende Meldung über den Ticker:
    VW hat auf seiner Website einfach so das Öko-Label um den Wert "H" erweitert, obwohl es bei "G" endet. Damit hatte der Phaeton z. B. nicht die schlechteste Bewertung (G), sondern nur die zweitschlechteste. Psychologie! Aufgedeckt wurde das von der Presse, sonst würde der Interessent jetzt noch verar........
    Soviel zur Sinnhaftigkeit. Übrigens, der R2 1.8 ohne Automatik hat den Wert "D".

  • Na ja... wenn solche Machenschaften betrieben werden, ist halt entweder totale Blödheit, nahezu kriminelle Einstellung oder sonst was nicht rational nachvollziehbares am Werk. Mit dem Label an sich hat das aber rein gar nix zu tun. Ich kann auch deiner Kritik nicht folgen, es macht Sinn, Fahrzeugklassen zu vergleichen, Mit Ausnahme von Aston Martin, wo der DB-S Fahrer seine Holden vll. einen Cygnet (also einen Toyota ;) ) für den Einkaufsbummel dazu kauft, werden die Käufergruppen kaum so über den Tellerrand hinweg schaun. Wenn jemand ein sparsames Auto sucht, dann hat er m.E. zwei Mögliche "innerliche Einstellungen"; der Eine wird das abosolut sparsamste suche und schnell raus finden, dass es eine M-Klasse nicht sein wird und kann anhand der Absolutwerte vom Verbrauch, die ja auch anzugeben sind gucken. Der Andere sucht sparsames Auto in einer bestimmten Klasse und kauft sich dann halt keinen R2 1,8 (egal ob Schalter oder Automatic) weil der nicht gut gelabelt ist. Wirds vll. ein Touran mit dem 7-Gang DSG, weil der C hat.


    Genauer hin schauen sollte man natürlich trotzdem, das stimmt schon, dass da nicht alles Gold ist, was glänzt und manche Labelung etwas verwunderlich ist.

  • R2D2:
    Wenn ich deiner Argumentation aber folge bleibt am Ende aber nur eine Frage, mit einer Antwort: Brauche ich das Label dann überhaupt noch? Nein! Denn Verbrauchsangaben, die sowieso theoretischer nicht sein können, konnte ich schon vorher vergleichen. Großen und schweren Autos aber ein grünes Image zu verpassen darf nicht Sinn und Zweck sein, genau das macht aber dieses Label. Bitte nicht falsch verstehen: Ich würde, wenn ich könnte, keinen Sportwagen (Porsche und Co., gefällt mir nicht), sondern einen schönen SUV fahren, mit bequemen Einstieg, viiiiel Platz, einer starken Motorisierung und einer umfangreichen Ausstattung. Ich verteufel nicht diese Fahrzeuge, ich verurteile die Scheinheiligkeit dieses Label.

  • Ob man das Label wirklich braucht? Ich denke nicht, denn vergleichen kann man eben auch so. Eine gewisse Hilfe ist es aber druchaus, weil man sich nur nen Buchstaben zum Vergleichen merken muss und auch gleich sieht, wo das Auto in etwa steht.


    Ich bin sicher auch nicht der, der beim Autokauf so auf den Verbrauch achtet, im Gegensatz zum Kühlschrank kauft man ein Auto ja auch zu nem starken Anteil aus emotionellen und anderen nicht in einem Label wiedergebbaren Gründen. Ich finde es nur nicht i.O. das Label so zu verteufeln, denn einen gewissen Charm hat es und man hätte es noch schlechter machen können und z.B. nur auf die Abslutwerte abstellen können. Da sind dann immer alle kleinen Autos gut und alle großen schlecht, das hätte man wirlich nicht gebraucht.