Geschwindigkeitsanzeige weicht zu stark ab!

  • Moin,


    mir ist schon vor einem halben Jahr aufgefallen, dass mein Tacho eine höhere Geschwindigkeit anzeigt, als die real von mir gefahrene.
    Dies ist natürlich "normal", da der Gesetzgeber verlangt, dass die Geschwindigkeitsanzeige von 0-6% nach OBEN abweichen darf - Nie jedoch langsamer, als die tatsächliche Geschwindigkeit.
    0-6% ist dabei das Zauberwort, denn ich habe nach dem Wechsel auf die Winterreifen im letzten Jahr bemerkt, dass die Geschwindigkeit satte 10% abweicht (Verglichen mit der Geschwindigkeit des Navigationsgerätes). Das bedeutet, wenn ich laut Tacho 100km/h fahre, ich mich real nur mit 90km/h fortbewege. Und dies führt auf der Autobahn meist dazu, dass LKWs mit Terminfracht zu drängeln beginnen.
    Nun habe ich wieder die Sommerreifen drauf, doch die Geschwindigkeitsdifferenz ist noch immer vorhanden. Ich habe extra abgewartet, da sich bauartbedingt ja auch die Reifendurchmesser etwas unterscheiden können und bei einem geringfügigen größeren Durchmesser die Abrolllänge verändert. Doch dies scheint nur marginal und nicht feststellbar zu sein.


    Die Geschwindigkeitsmessung des Navis halte ich für genauer, als die des Toyota-Tachos, da ich mit diesem Navi schon in meinem Vorgängerfahrzeug und dem Corsa meiner Freundin vergleichbare Geschwindigkeiten gefahren bin und keine so starken Abweichungen feststellen konnte.


    Nun meine Frage:


    Kann man das Tachometer eventuell justieren lassen?
    Ich möchte mich gern auf die Anzeige verlassen können, statt im Kopf immer ein paar km/h davon abzuziehen.


    Gruß Witch

  • 1. Generelle Antwort:


    Ein Nachjustieren ist unnötig, da gewisse Toleranzen dann immer noch gelten (legal). Dein Tacho erfüllt die vorgegebenen Richtlinien und befindet sich mit seiner Voreilung im Toleranzbereich. Toyota ist einer der Hersteller, welche die entsprechenden Richtlinien bis an die Grenzen ausreizen, ohne sie zu überschreiten. Diese Diskussion wurde bereits über den R2 geführt (gleiche Problematik), natürlich ohne zufriedenstellendes Ergebnis für den Verbraucher. Es gibt also für deine beschriebene Problematik leider keine entsprechende Lösung. :|


    Zitat

    Tachovoreilung - Meßtoleranz


    Nicht voreilig aufgrund der Tachoanzeige aufregen. Die meisten Tachos gehen stark „vor" (sog. Tachovoreilung). Der durchschnittliche Wert liegt bei 4 %, es gibt allerdings auch genauere Fahrzeuge. Laut Richtlinie 75/443/EWG darf ein Tacho bei Fahrzeugen, die nach dem 1.1.1991 zugelassen wurden, maximal 10% plus 4 km/h voreilen. Für ältere Fahrzeuge sind bis zu 7% des Skalenendwertes zulässig. Wer den spezifischen Wert für sein Modell wissen will, sollte in einen Autotest der besseren Motorzeitschriften reinschauen (mot, auto motor und sport, usw.), die testen i.a.R. auch die Tachovoreilung bei verschiedenen Geschwindigkeiten zwischen 30 und 130/160 (Motor und v.a. Getriebeart müssen aber passen !). Auch anhand früherer Messungen läßt sich die Voreilung für den gemessenen Geschwindigkeitsbereich feststellen.
    Dazu kommt noch die Meßtoleranz. Diese beträgt bei allen gängigen Geräten außer dem „Provida-System" 3 km/h bis 100 km/h, darüber 3 %, auf den nächsten vollen km/h aufgerundet (also bei 140 km/h 4.2 km/h, aufgerundet 5 km/h Toleranz). Bei den Provida-Fahrzeugen (Zivilfahrzeuge, die nachfahren) sind 5 % abzuziehen (wieder aufrunden; gemessene Nachkommastellen werden vorher gestrichen, also gemessene 140,79 km/h sind 140 km/h, dann Toleranz abziehen); daneben bildet dieses Meßverfahren nur einen Durchschnittswert über eine gewisse Fahrtstrecke (ca. 700 m), so daß Geschwindigkeitsspitzen ohnehin nivelliert werden.


  • Also sind bis zu 10% Abweichung nach oben noch innerhalb der Toleranz?


    Hm... Ich empfinde dies als "suboptimal" und will dennoch mal in der Toyota-Werkstatt nachfragen, ob dies etwas genauer einzustellen geht.
    Ich halte Euch dabei gern auf dem Laufenden.


    P.S. mir scheint, das Honda in seiner Qualität doch etwas besser zu sein scheint, als Toyota. Dies würde mich zwar betrüben, doch wirkt sich so ein Eindruck auch entscheidend auf meine nächste Fahrzeugwahl aus. Es gibt bei meinem Verso eine handvoll Punkte, wo ich mehr von Toyota erwartet hätte - Besonders in der Verarbeitungsqualität.

  • Um genau zu sein: Der Tacho ist nach EU (und die ist nach StVZO seit vielen Jahren auch verlangt) i.O., wenn die angezeigte Geschwindigkeit nicht kleiner und nicht größer als 10% zzgl. 4 km/h als die tatsächliche Geschwingigkeit ist; geprüft wird bei: 40 km/h, 80 km/h sowie 120 km/h oder 80% der vom Hersteller angegebenen Höchstgeschwindigkeit, wenn diese weniger als 150 km/h beträgt. Was der Tacho dann oberhalb von 120 km/h anzeigt ist völlig egal und Messtechniker wissen was zur Meßgenauigkeit beim Skalenendwert von Meßgeräten. ;) Bei echten 100 dürfte der Tacho also max. 114 km/h anzeigen oder bei 60 km/h bereits schon 70.


    Eine Tachoangleichung ist sicher irgendwie möglich, es fragt sich nur, wozu? Fahr einfach mal etwas mit nem Navi/GPS und lass dir die Geschwindikeit anzeigen, dann weiste ja, was bei angezeigten x km/h tatsächlich Sache ist, das hat man für die üblichen Geschwindigkeiten, die man so fährt bzw. die erlaubt sind, doch schnell intus. Wenn du ganz hart drauf bist, machste dir halt nen Zettel mit ner Tabelle neben das Kombiinstrument. ;)


    Bei meinem Skoda hab ich genau wie beim CV und auch dem W3 ordentliche Tachovoreilungen bei Serienbereifung. Durch andere Reifen kann man da schon viel erreichen, der MR2 Tacho ist im Bereich 1-2 % und beim Skoda hab ich etwa 4-5% durch 195/55 R15 statt 195/50 R15, das aber nicht wegen dem Tacho, sondern weil er real mit den größeren Reifen leiser ist und auch schneller rennt, also vorher, wobei das nur ein kaum genutzter Nebeneffekt ist.

  • Servus,


    So schlimm ist das doch nicht. Wenn du nach Tacho fährst, biste nie zu schnell.
    Bei meiner Vespa ist das ganze noch mehr ausgereitzt. Der Tacho rennt da 13 km/h vor, lol.( wurde auf einem Tachorollenprüfstand vom ADAC gemessen).

  • Witchcraft:
    Halt uns mal auf dem Laufenden, was der Freundliche dazu sagt. Was Honda betrifft: Bessere Qualität wage ich als leidgeprüfter Jazz-Fahrer zu bezweifeln. Die Lackierung des aktuellen China-Jazz ist unterirdisch schlecht (Ja, ich habe mit meinen zwei PKWs so richtig Glück gehabt) :)

  • Natürlich ist es nicht "schlimm", wenn die Geschwindigkeit so stark abweicht, jedoch noch immer im gesetzlich erlaubten Rahmen liegt.
    Doch bin ich von meinem alten Honda Prelude und eben auch von anderen Fahrzeugen mehr Präzision gewohnt. Deshalb missfällt mir dieser Sachverhalt.


    Mir scheint es fast, als ob die Fertigung des Versos in der Türkei auch einen Mangel an Qualität mit sich gebracht hat, den ich bei japanischen Autos eigentlich nicht vermutet habe.
    Ich bin (mit Ausnahme vom Nissan 200SX - der klapperte innen recht störend) von Japanern eigentlich immer sehr überzeugt gewesen. Aber vielleicht ist dies auch ein Phänomen der Zeit, wo immer mehr dem Rotstift und der Kosteneffizienz zum Opfer fällt? Erfahrungen mit Mazda 929, Honda Civic und Prelude in den letzten 20 Jahren haben jedoch die Messlatte recht hoch gehoben...


    Versojaner
    Du magst mit dem Honda Jazz recht haben. Ich glaube jeder Hersteller hat Fahrzeuge im Sortiment, die sowohl "Oberklasse" wie auch "billig" sind. Bei Opel und Ford habe ich dies oft sehr gemerkt. Corsa und Fiesta kamen aus Spanien und rosteten schneller, als man versiegeln konnte, während der Ford Mondeo auf Mazda 626-Basis recht brauchbar war. Je nach dem, wo die Modelle gebaut wurden.